Millennialspirit: Static Dress streamen Live-Session
Die 2000er haben angerufen und wollen ihren Style zurück. Anyway Gerard Way, Static Dress sind so oder so der neue alte Shit. Im perfekten Loop aus Underøath, Thursday, Alexisonfire und anderen Vertretern der Post-Hardcore-Szene, die zu Beginn des neuen Jahrtausends die Tristesse des Dekadenwechsels musikalisch verarbeiteten und Begriffe wie Teen-Angst und Emo prägten, schickt sich das Quartett aus England nun an, die Melancholie jener Ära zurückzubringen. Ein Revival, mit dem wir in der Form eigentlich nicht mehr gerechnet hätten, wohl aber hätten sollen, gemessen an der Comeback-Welle selbiger Bands, die mit der Reunion von Sonny „Skrillex" Moore und From First To Last startete. Zwischen Post-Punk und klassischem Screamo (wir hätten es nie für möglich gehalten, dieses eingestaubte Genre-Fähnchen noch einmal aus der Phrasenkiste zu kramen) wirkt alles an und um Static Dress, als wären wir tatsächlich in der Zeit zurückgereist.
Eine EP oder gar vollwertige Platte lässt zwar aktuell noch ein wenig auf sich warten, dafür schrauben die Jungs um Frontmann Olli Appleyard bereits ausgiebig an ihrem Ruf. Stilvoll soll es sein, niemals will man aus der Rolle fallen. Passenderweise servieren uns Static Dress nun eine Live-Session im Retrogewand, das wir gebannt über den Screen einer alten Röhre verfolgen. Dass die Musik der Jungs vor allem live eingespielt verdammt ordentlich scheppert, macht doch direkt Lust auf mehr. Wäre Corona nicht dazwischengekommen, würden wir Static Dress gerade übrigens in Europa erleben. Doch was nicht ist, kann ja noch kommen. Muss sogar.