Online-Hass: Randy Blythe mit klaren Worten
Trolle, Hater, Hasskommentare: Die anonymen Weiten des Internets sind längst nicht mehr die unschuldigen Spielwiesen, die sie einst vielleicht mal gewesen sind. Gerade populäre, öffentlich wirksame Themen werden zusehends harscher diskutiert, Personen direkt beleidigt oder gar im großen Stil denunziert. In einem aktuellen Interview mit Kerrang! fand nun auch Lamb Of God-Frontmann Randy Blythe deutliche Worte zur aktuellen Situation.
So sehr das Internet auch ein Ort des Teilens, der Kommunikation und des Zusammenhalts sein kann, so zahlreich seien eben auch die Gefahrenquellen, die der Anonymität des Internets entspringen. Blythe selbst, im Interview unterstützt von FEVER 333-Frontmann und Aktivist Jason Butler, nennt dies eine „culture of outrage", eine Gesellschaft, die sich über alles und jeden empört und dank der Freiheiten im Netz ihrer negativen Meinungsmache freien Lauf lässt. Größtes Problem an dieser Sache sei aber gar nicht die Kritik, welche er grundsätzlich in angemessenem Maße durchaus sinnvoll ansieht, sondern die negative Art und Weise, mit der wirklich jedes aktuelle, popkulturelle oder eben nischenartige Thema durchgekaut werden würde. Mit der Mentalität eines in der Vergangenheit festgefahrenen Lynchmobs, würde jede noch so beiläufige Aussage Stück für Stück seziert und bei Missgefallen aufs Übelste beleidigt werden. Blythe bezeichnet dies als Aufeinandertreffen zweier Grundpfeiler der Gesellschaft, der künstlerischen und der Redefreiheit. Beides sei enorm wichtig, im jetzigen Stadium allerdings alles andere als gesund für die Verständigung untereinander.
Wenn du vor deinem Bildschirm sitzt und über die Leute urteilst, geht das im Grunde gegen alles, wofür diese Musik eigentlich steht.
Randy Blythe via Kerrang!