Bild: Stephanie Cabral / Nuclear Blast

Lieber live: Anthrax halten nichts von Backing-Tracks

​Authentisch muss es sein. Im Gespräch mit den Jungs und Mädels vom „Live From Nerdville"-Podcast sprach Anthrax-Gitarrist Scott Ian jetzt über den modernen Trend, auch im Rahmen von Shows und Konzerten auf vorgefertigte Soundcluster, sogenannte Backing-Tracks, zu setzen, um die eigene Performance auf der Bühne zu überspielen. Seiner Meinung nach müsste natürlich jede Bands selbst am besten für sich wissen, ob Backing-Tracks notwendig sind, dies ihren Zuschauern und Fans dann aber bitte auch zwingend mitteilen. „Ich will nicht wie ein alter Mann klingen aber, ich meine, kommt schon. Ich verstehe das - wenn das irgendein gigantischer Pop-Künstler mit gigantischer Produktion ist oder Pink Floyd, die 'The Wall' spielen und da gibt's spezielle Stimmaufnahmen oder Voiceover, dann ist das eben so. Aber ich hasse es, zu einer Show zu gehen und sofort zu wissen, dass alle Backing-Vocals aus der Dose kommen und im Hintergrund abgespielt werden", so Ian in dem Gespräch.

Komplett dagegen scheint der Anthrax-Gitarrist allerdings doch nicht zu sein: „Ich finde, Rob Zombie ist jemand, der das sogar richtig gut macht, weil da einfach viel auf einmal passiert. Wenn man Rob Zombie mal genauer anschaut, ist das ziemlich simpel - Gitarre, Bass, Drums und seine Vocals. Und das könnten sie auch so gut machen und ihre Songs spielen. Aber wenn du die Platten anhörst, gibt's da viele kleine gesprochene Parts und Snippets aus Filmen - wenn die Songs dann live kommen, ist das toll, weil es zur Atmosphäre beiträgt."

Generell sollten Bands seiner Meinung nach immer einen Hinweis auf die Tickets und Tourplakate drucken, dass Backing-Tracks verwendet werden. „Da sollte da stehen: '70 Prozent der Show, für die ihr 250 Dollar bezahlt, ist vorher aufgenommen worden.' Das sollte schon auf den Tickets stehen", so Ian. Harte Worte, doch ein gutes Stück Wahrheit.