Bild: Lars Wieters Photography / Redfield Records

Northern Lights

Watch Out Stampede

Das Label selbst bezeichnet die Jungs aus Bremen als absolut untypische Hansestädter, die dem Ruf des grimmigen Norddeutschen mindestens widersprechen. Im Gegenteil: Watch Out Stampede, seit 2011 in wechselnden Outfits aktiv, haben sich die klimatischen Widrigkeiten des Nordens zur Waffe gemacht, die sie vor allem lyrisch immer wieder gern zum Einsatz bringen und nun auch thematisch detailgenau kennzeichnen.

Im Mix aus Post-Hardcore und Metalcore beackern die fünf Bremer auch auf „Northern Lights", dem insgesamt fünften Album der Bandgeschichte, wieder die Szenelandschaft. Der Wechsel hin zum erfolgreichen Indie-Label Redfield Records, das schon so Bands wie For I Am King, Abandon All Ships oder gar Eskimo Callboy pushen konnte, scheint den Jungs dabei ungemein förderlich gewesen zu sein. 11 brandneue Tracks umfasst „Northern Lights" nun, die dem Zuhörer kaum Zeit lassen, um zwischendurch vielleicht kurz mal zu verschnaufen. Schon die erste Single zeigte da ganz gut, auf welche Reise die Bremer ihre Fans mitnehmen wollen. „Wolfpack" öffnet mit treibender, eingängiger Melodie, nur um dann direkt und ohne Vorwarnung mit mächtigem Mosh-Part den Ton vorzugeben. Der passende Chorus geht sofort ins Ohr und mag auch so schnell nicht wieder verschwinden - stark!

In Sachen Zweitsingle haben sich die Jungs aus Bremen dann für Farewell" entschieden, der die Platte überragend abrundet und noch einmal alles in die Waagschale wirft, was Watch Out Stampede auf Northern Lights so zusammentragen: Emotionalität, brachiale Ausreißer und ein generell starkes Gespür fürs Songwriting. Der großen Karriere steht eigentlich nichts mehr im Wege. Trotzdem laufen die Jungs auch nach all den Jahren noch ein wenig unter dem Radar, lediglich echte Szenehelden im deutschsprachigen Raum wissen längst Bescheid.

Passend zur neuen Platte laden Watch Out Stampede zur feuchtfröhlichen Abrissshow im Bremer Tower. Sowohl am 20. Dezember zusammen mit VITJA als auch am 21. Dezember zusammen mit Breathe Atlantis, beide bei Arising Empire unter Vertrag, geben die Jungs ihre neuen Tracks live zum Besten. Auch im kommenden Jahr wollen es die Bremer wieder wissen, sind so beispielsweise für das 10. Jubiläum des Impericon Festivals in Leipzig gebucht und dürfen sich dort an der Seite von Bands wie As I Lay Dying, Lionheart, Jinjer oder auch Your Demise beweisen, die nach vielen Jahren endlich ihr Comeback geben.

Rückkehr der Lokalhelden auf die mindestens nationale Szenebühne: Mit „Northern Lights" setzen sich Watch Out Stampede selbst neue Maßstäbe.