Bild: Atom Splitter PR / Fearless Records

Pressure

Wage War

​Wer in den letzten Jahren über Metalcore ohne Schnickschnack und Kompromisse philosophieren wollte, landete zwangsläufig irgendwann bei den Florida-Boys von Wage War. Auch mit Album Nummer 3 liefern Briton Bond (Vocals), Cody Quistad (Gitarre, Vocals), Seth Blake (Gitarre), Chris Gaylord (Bass) und Stephen Kluesener (Drums) wieder Core der allerersten Güte ab - doch nicht gänzlich ohne Twist. Wer wieder geradlinigen Metalcore in altbewährter Pattern-Struktur erwartet, dürfte reichlich enttäuscht die Pause-Taste drücken: Was Wage War mit „Pressure" abliefern, ist ein mächtiger, unglaublich mutiger Reifeprozess, der sich gar nicht groß scheut, auch mal in andere Genres abzudriften und sich bei anderen Motiven zu bedienen. Trotzdem, die Core-Substanz haben Bond und Co. nach wie vor im Gepäck, Songs wie „Low", „Ghost" oder „Prison" scheppern nicht nur ordentlich, sondern bleiben dank überragender Chorus-Schreibe auch noch lange im Kopf - der eine oder andere Blegh-Auswurf darf hier und da natürlich auch nicht fehlen. Während Wage War also ihre Fanbase mit gewohnter Core-Brechstange vergnüglich stimmen, wechseln sich die fälligen Bretter diesmal allerdings mit pumpendem Stadionrock und poppig angehauchten Parts im Bring Me The Horizon- oder A Day To Remember-Webmuster ab („Grave", „Me Against Myself"). Nicht falsch verstehen, das ist mehr als positiv gemeint und im Hinblick auf den Werdegang der Jungs absolut löblich!

Unser Motto war es, so catchy und gleichzeitig heavy wie nur möglich zu sein. Wir haben uns dafür raus aus unseren Komfortzonen bewegt, was extrem cool war. 

Cody Quistad via Fearless Records

Wer sich jetzt fragt, wo dieser gewisse Sinneswandel denn so plötzlich herkommen mag, findet die Antwort recht fix im Namen Drew Fulk. Der Produzent aus Los Angeles ist unglaublich breit aufgestellt, arbeitete zuletzt u.a. mit Motionless In White zusammen, zeichnet aber auch für die Soundkultur des in 2017 tragisch verschiedenen Emo-Rap-Jünglings Lil Peep verantwortlich. Vergleichspartner, die Wage War auf „Pressure" definitiv immer mal wieder aufblitzen lassen und zum ungewohnten und doch wieder runden Gesamtwerk der Scheibe beitragen.

Fortschritt statt Stillstand: Wage War schauen erstmals auch über den Rand des klassischen Metalcore hinaus - und liefern locker erneut ab!

TRACKLIST

  1. Who I Am
  2. Prison
  3. Grave
  4. Ghost
  5. Me Against Myself
  6. Hurt
  7. Low
  8. The Line
  9. Fury
  10. Forget My Name
  11. Take The Fight
  12. Will We Ever Learn