Bild: Valis Ablaze / Long Branch Records

Render

Valis Ablaze

​​Seit sich so ikonische Bands wie Meshuggah mit ihrem unverwechselbaren, technisch verwobenen Genremix aus der Masse erhoben haben, sprießen hier und da immer wieder neue Bands mit Djent-Struktur aus dem Boden, die sich musikalisch divers präsentieren und dem Genre ein neues, kreatives Gesicht verleihen. Beweisstück A: Valis Ablaze. Die Briten ohne festen Gründungssitz - Teile der Band kommen aus Bristol, der Rest aus Manchester - haben seit dem Quasi-Startschuss in 2017 bereits zwei Produktionen und etliche Konzertshows auf den Weg gebracht. Wo vor allem das LP-Debüt „Boundless" im letzten Jahr für Aufsehen in der Szene sorgte, kann sich die Prog-Formation bereits mit Auftritten an der Seite von Dead Letter Circus, Tesseract, Sikth oder The Contortionist schmücken. All der Aufwand der letzten Monate hat nun dazu geführt, dass sich die Jungs nach erfolgreichem Kreativflow mit ihrem zweiten Studioalbum zurückmelden können. Filigran und kraftvoll, statt laut und brutal: Auch auf „Render" zeigen sich die Briten technisch versiert und zu allem bereit.

Dabei stand die Zukunft der Band Ende letzten Jahres noch unter keinem wirklich guten Stern. Bereits kurz nach Release ihres Debütalbums „Boundless" beschlossen einige der Bandmitglieder, sich sang- und klanglos von der Bildfläche zu verabschieden. Was folgte, war die Suche nach einer neuen Identität, die der alten in nichts nachstehen und gleichzeitig doch irgendwie Zuversicht ausstrahlen sollte. In nur etwas mehr als einem Jahr ist es Frontmann und Sänger Phil Owens letztlich wirklich gelungen, ein fast vollständig neues Team um sich zu scharen und sogleich Album Nummer 2 auf den Weg zu bringen. Das Zweitwerk wirkt sichtlich reifer, speziell mit Blick auf die Klangfarbe von Sänger Owens, der sich zusehends vom aggressiven Gebrüll verabschiedet und stattdessen mit sanftem, anmutigem und doch ungemein kraftvollem Clean-Gesang gegen die teils scheppernden Gitarren, Basslines und Drums stellt. So wirkt alles deutlich stimmiger als noch zuletzt, was mitunter auch an der phänomenalen Produktionsqualität liegen mag, die dem Sound der Jungs definitiv guttut. Tatsächlich zeichnet kein Geringerer als James Wisner für den stimmigen Mix verantwortlich, der bereits mit Bands wie Underoath und Hands Like Houses zusammengearbeitet hat.

​Mit „Render" schaffen Valis Ablaze ein Zweitwerk, das ohne jeden Zweifel seinesgleichen sucht - anmutiger Progressive Metal der Extraklasse.

TRACKLIST

  1. Neon Dreaming
  2. Hollow Heart
  3. The Convincer
  4. Keyframes
  5. Ascent (Feat. Sam Bell)
  6. Saturation
  7. Proxy
  8. States Of Decay
  9. Infinite World
  10. Elevation (Feat. White Dove)​