Bild: Kingstar Music / Sumerian Records

How It Feels To Be Lost

Sleeping With Sirens

Es wäre wohl frech untertrieben, „Gossip" schlicht als gewöhnungsbedürftig zu bezeichnen. Das Vorgängeralbum von 2017 schien als Wendepunkt der Sleeping With Sirens-Jungs in die Geschichte einzugehen, an dem sich die Fanbase arg spalten und die Zukunft der ehemaligen Post-Hardcore-Hot Topics maßgeblich verändern sollte. Jetzt, zwei Jahre später, wissen wir: Ein labeltechnischer Ausrutscher, mehr war das eigentlich gar nicht! Mit „How It Feels To Be Lost" verabschieden sich die US-Boys nach kurzem Abwärtsknick sofort wieder vom poppig biederen Chart-Sound, der ihnen quasi vorgekaut wurde, holen das Teenage Angst-Image zurück und zeigen sich doch so modern wie selten zuvor. Gleichzeitig bringt Sweetheart-Frontmann Kellin Quinn sein wahrscheinlich selbstsicherstes Ich zum Vorschein, begeistert mit starkem Kontrastwechsel zwischen harschen Screams und seiner unverkennbar engelsgleichen Stimmfarbe und wirkt dabei so gefasst und geerdet wie schon lange nicht mehr - gut für ihn!

Der Weg dahin war wahrlich kein leichter - die Verabschiedung vom Major zurück zum erfolgreichen Szene-Indie fiel dabei jedoch vergleichsweise leicht. Geld macht eben nicht zwangsläufig glücklich. Nun sind Kellin (auch Keyboard), Jack (Gitarre), Nick (Gitarre), Justin (Bass) und Gabe (Drums) bei Sumerian Records unter Vertrag. Schon die Unterzeichnung des Deals ging mit dem Versprechen einher, wieder zurück zu alter Stärke finden zu wollen und das leidige „Gossip"-Kapitel endgültig hinter sich zu lassen. Gesagt, getan! Die Songs der aktuellen Scheibe mixen frei heraus neue, fast schon ungewohnte Post-Hardcore-Härte mit fein emotionaler Melancholie und tollen Messages, eignen sich so ideal für zwischendurch, ebenso aber auch für intensivere Listening-Abende. Einfach unglaublich rund, was die Jungs diesmal abgeliefert haben!

Im November bringen Kellin und Co. ihr neues Material auch nach Deutschland:

  • 14.11. Köln - Live Music Hall
  • 16.11. Frankfurt - Batschkapp
  • 17.11. Münster - Skaters Palace
  • 18.11. München - Technikum

​Anders, und doch irgendwie gleich: Nach zwei Jahren der Selbstfindung melden sich Sleeping With Sirens zurück - so energiegeladen wie nie zuvor!

TRACKLIST

  1. Leave It All Behind
  2. Never Enough (Feat. Benji Madden)
  3. How It Feels To Be Lost
  4. Agree To Disagree
  5. Ghost
  6. Blood Lines
  7. Break Me Down
  8. Another Nightmare
  9. P.S. Missing You
  10. Medicine (Devil In My Head)
  11. Dying To Believe

Schon als Kind hatte ich mit Depression und Ängsten zu kämpfen. Und ich war unglaublich gut darin, das zu verbergen. Als dann die Musik Teil meines Lebens wurde und ich erkannte, dass ich ein gewisses Talent hatte, wurde das eben meine neue Maske.

Kellin Quinn via Alternative Press