Vile Nilotic Rites
Nile
Frische statt Veränderung: Mit der Verpflichtung von Brad Parris am Bass 2015 und Brian Kingsland an der Gitarre 2017 kam reichlich kreativer Aufwind in die Nile-Maschinerie. Beide kamen mit der Intention an Bord, die fast schon zur Legende mutierte Idee hinter Nile in die Moderne zu verfrachten, ohne aber das musikalische Moment der Kultformation auf links drehen zu wollen. Was auf den ersten Blick nach einem schier unmöglichen Unterfangen klingen mag, rocken Urgestein Karl Sanders und Co. nun auf „Vile Nilotic Rites" überraschend locker - auch dank jahrelanger Vorbereitung, Planung und Überarbeitung. Nicht ohne Grund war die neue Scheibe mehr als ein Jahr in der Vorproduktion, vom eigentlichen Schreibprozess und der so wichtigen Nachproduktion mal ganz abgesehen.
Das Resultat spricht ganz für sich allein und wahrlich Bände: „Vile Nilotic Rites" ist technischer Death Metal der Extraklasse, motivisch natürlich rund um das ägyptisch Göttliche und die Antike an sich gesponnen, dabei wahnsinnig hochwertig produziert. Extreme Musik von extremen Typen halt, die vom Fleck weg nach sage und schreibe 10 gemütlichen Sekunden der instrumentalen Einleitung mit frickeligen Gitarrenriffs, Drumlines straight outta Egypt und gutturaler Höllenekstase auf den Zuhörer eindreschen („Long Shadows Of Dread"). Ekelhaft brutale, knackig zündende Tracks wie „The Oxford Handbook Of Savage Genocidal Warfare" oder „Snake Pit Mating Frenzy" lassen kaum Zeit zum Durchatmen, während die epischen Langspieler der Platte gleich mehrfach dem technisch aufwendigen, motivisch erstklassigen Geschichtenerzählen verfallen („Seven Horns Of War", „The Imperishable Stars Are Sickened" und „We Are Cursed"). Zwischendurch bringt ein „Thus Sayeth The Parasites Of The Mind" nicht nur den wahrscheinlich lässigsten Songtitel aufs Papier, sondern vor allem die wüste Musikalität der Zeit der Pharaonen zurück, bevor Nile mit „Where Is The Wrathful Sky" wieder samt gewohnter Shredd-Keule ohne Rücksicht auf Verluste um sich prügeln.
Wer Nile kennt, weiß eben, worauf er oder sie sich hier einlässt. Definitiv keine Platte für zwischendurch, gerade deshalb aber absolut einmalig und verdammt gelungen - das Besetzungskarussell hat sich hier definitiv ausgezahlt!
Gerade weil wir so lange an "Vile Nilotic Rites" geschrieben haben, musste jedes Riff, jede Note eines jeden Solos, jeder Drum-Part als Teil eines großen Ganzen perfektioniert werden.
Karl Sanders via Nuclear Blast
Neues Nile, gewohnte Brutalität: Mit „Vile Nilotic Rites" melden sich die Ägyptologen des Death Metal endlich wieder aus dem Studio zurück.
Genre Technical Death Metal | Label Nuclear Blast | Vertrieb Warner Music | erhältlich ab 01.11.2019
TRACKLIST
- Long Shadows Of Dread
- The Oxford Handbook Of Savage Genocidal Warfare
- Vile Nilotic Rites
- Seven Horns Of War
- That Which Is Forbidden
- Snake Pit Mating Frenzy
- Revel In Their Suffering
- Thus Sayeth The Parasites Of The Mind
- Where Is The Wrathful Sky
- The Imperishable Stars Are Sickened
- We Are Cursed