Bild: Moritz Hartman / Arising Empire

Valley Of Death

Lionheart

Ein erzürntes Auf und Ab schwappte durch die US-amerikanische Hardcore-Landschaft, als sich Lionheart schlicht nicht entscheiden konnten, wie die gemeinsame musikalische Zukunft denn nun aussehen sollte. Nach der überstürzten Trennung 2016 samt umfangreicher Abschiedstour folgte nur wenige Monate später das flotte Comeback samt Nasty-Livewalze einmal rund um den Globus. Ein Schelm, wer hier Böses vermutet und den Jungs um Frontmann Rob Watson flach angesetzte Pressemaschinerie und Promozwecke unterstellt. So oder so: Wir sind wahnsinnig froh, dass Lionheart auch in 2019 noch gemeinsam mosh-musizieren! Der alles verändernden Unterschrift bei Arising Empire schieben die Hardcore-Kalifornier nun ihr nächstes Album nach, mit „Valley Of Death" ebnen die Jungs ihren gemeinsamen Weg in die Zukunft.

Auch wenn sie nie wirklich lange von der Bildfläche verschwunden sind, klingt die neue Platte ausgesprochen anders - in etwa so, als hätten Lionheart ihre bisherige Diskografie durch den Fleischwolf gedreht, die essenziellsten Motive herausgefiltert und in ein vollkommen neues, unverbrauchtes Gewand gehüllt. Die punkige Hardcore-Schreibe mit West Coast-Attitüde hat so beispielsweise nach wie vor Bestand, rein soundtechnisch gibt sich „Valley Of Death" im Gegenzug allerdings auch reichlich metallisch. Zwei Jahre auf Tour haben eben ihre Spuren hinterlassen - im positiven Sinne!

Lyrisch beackert Stimmbiest und Texter Watson samt harscher Federführung erneut soziale und politische Problemthemen, die ihn und seine Lionheart-Jungs beschäftigen. Gewalt und Zorn sind nur zwei der Motive, die sich im Laufe der 25 Minuten - mehr brauchen die Bay Area-Krieger für ihre Zerstörungsorgie auch gar nicht - wiederholt breitmachen und die brutal aufgezogenen Soundcluster stark unterstützen. Mit einem überraschenden Jesse Barnett-Feature (Stick To Your Guns, Trade Wind) auf „Rock Bottom" und perfekt platziertem Rap-Part von Mob-Rapper Mr. Jet Black („Before I Wake") sorgen Lionheart dann auch noch für die nötige Abwechslung. Alles in allem eben exakt die Platte, die sich jeder Hardcore-Fan der Jungs so dringend gewünscht hat. Gleichzeitig aber auch der überraschende Seitenblick nach links und rechts, der Lionheart auf „Valley Of Death" so divers und gleichzeitig so hart wie nie zuvor präsentiert. Passend zur neuen Platte sind Lionheart übrigens auch auf Tour, gemeinsam mit Deez Nuts, Kublai Khan TX, Obey The Brave und Fallbrawl stehen ab heute noch Gigs in München, Köln, Hannover, Nürnberg, Wiesbaden und Leipzig an. Alle weiteren Infos dazu findet ihr hier.

Die Lionheart-Könige des Bay Area Hardcore melden sich endlich wieder zurück - härter, schneller und definitiv noch besser!