Bild: Jimmy Fontaine / WMG

The Nothing

Korn

​​Es war schlichtweg falsch, als so viele Kritiker und Fans da draußen die Nu Metal-Götter von Korn zwischenzeitlich abgeschrieben hatten. Dass Jonathan Davis und Co. die Ups und Downs des Älterwerden durchleben mussten und sich der unweigerlichen Kehrseite der musikalischen Midlifecrisis ausgesetzt sahen, war letztlich eben doch nur eine nickliche Phase. Dann trat Brian „Head" Welch zum wiederholten Male ins trist schimmernde Licht und führte die Band gemeinsam mit Frontmann Davis und den anderen Korn-Recken zurück ins gelobte Land: Mit „The Serenity Of Suffering" straften Korn bereits all jene Hater, Neider und Experten Lügen, die es gewagt hatten, an der Qualität und Integrität der Jungs zu zweifeln. Nach einigen herzzerreißend tragischen Schicksalsschlägen im Leben des Korn-Texters meldet sich die Band nun mit „The Nothing" im Gepäck zurück - und liefert die vielleicht eingängigste, kraftvollste und womöglich Korn-typischste Platte ihrer gesamten Karriere ab.

​"The Nothing" ist ein ausgesprochen düsteres Album geworden, im Grunde genommen verarbeitet es all die Dinge, die mir letztes Jahr widerfahren sind - natürlich sehr emotional für mich, aber so ist es nun mal.

Jonathan Davis via Kerrang!

​Die ausgewählte Reihenfolge dreier Singles macht dabei klar, welche mäandernde Stoßrichtung Korn auf Album Nummer 13 vorgeben: derb und emotional („You'll Never Find Me"), brachial und rücksichtslos („Cold", nebenstehend im Stream), melancholisch und nachdenklich („Can You Hear Me"). In Sachen Aufarbeitung der eigenen Gefühlswelt präsentiert sich Lyrikfachmann Jonathan Davis hier in jeder einzelnen Graustufe seines inneren, farblosen Regenbogens, was in erster Linie auf den tragischen Verlust seiner Frau zurückzuführen ist. Bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass er sich alsbald erholen und der Zukunft mit zumindest einem lachenden Auge entgegenblicken kann. Ein Lichtblick dürfte die Tatsache sehr wohl sein, dass „The Nothing" als kantiges, rohes, schlichtweg beeindruckendes, nahezu perfektes Meisterwerk in die musikalische Geschichte Korns eingehen wird. Den Verlust eines geliebten Menschen kann dies allerdings kaum vergessen machen.

​Düster, emotional, roh: Die Nu Metal-Giganten von Korn wenden sich auf Album Nummer 13 wieder zusehends der finsteren Natur des Menschen zu.

TRACKLIST

  1. The End Begins
  2. Cold
  3. You'll Never Find Me
  4. The Darkness Is Revealing
  5. Idiosyncrasy
  6. The Seduction Of Indulgence
  7. Finally Free
  8. Can You Hear Me
  9. The Ringmaster
  10. Gravity Of Discomfort
  11. H@rd3r
  12. This Loss
  13. Surrender To Failure