Bild: Jussi Ratilainen / Century Media Records

Heart Like A Grave 

Insomnium

​​​​​​​Alles beginnt am Anfang. So waren es schlicht ein paar befreundete Metal-Teens im wäldlichen Joensuu, Finnland, die irgendwann in 1997 tierisch Lust hatten, sich Death Metal-technisch auszutoben, gemeinsam zu musizieren - und reichlich Bier zu trinken. Wer hätte damals wohl gedacht, dass Insomnium auch 20 Jahre später noch relevant wären - wenn „relevant" hier überhaupt ausreicht. Seit 2018 ist das jahrelang erfolgreiche Quartett gar fünfköpfig unterwegs: Gitarrist Ville Friman wollte sich vermehrt auf seine Lehrstelle an der Universität von York fokussieren und brauchte somit dringend einen Platzhalter fürs Live-Geschäft. Mehr als nur einen bloßen Lückenfüller fand man relativ fix in Jani Liimatainen (ehemals Sonata Arctica), der bereits häufiger ausgeholfen hatte und nun fest zum Insomnium-Gefüge gehören sollte. Gemeinsam schraubten die Finnen nun ein gutes Jahr lang an Album Nummer 8, doch „Heart Like A Grave" fühlt sich mit seiner guten Stunde an melodiös mächtigem Death Metal vielmehr wie ein progressives Epos an.

Progressivität und Wandlungsfähigkeit sind es letztlich eben auch, durch die sich Insomnium seit Jahren konstant weiterentwickeln konnten. Wo das Vorwerk „Winter's Gate" quasi mit einzelnem 40-Minüter wohl das Maximale an Andersartigkeit aus den Finnen um Frontmann und Bassist Niilo Sevänen, Markus Vanhala (Gitarre), Markus Hirvonen (Drums) sowie die beiden genannten Gitarrenmeister Friman und Liimatainen herauszuholen vermochte, gibt sich „Heart Like A Grave" nun deutlich massentauglicher, simpler zu verdauen und doch unheimlich komplex - allein die Zweitsingle „Pale Morning Star" nimmt mit ihren 9 Minuten reichlich Aufmerksamkeit des Zuhörers in Anspruch (nebenstehend im Stream). Andere Songs kommen dafür merklich geradliniger daher, gehen gar mit absolut klassischer Heavy Metal-Note voran und runden das neue Werk angenehm sanft, keineswegs aber zurückhaltend ab („Valediction").

Neben der Standard-CD im klassischen Jewelcase wird die neue Scheibe in limitierter Auflage auch als Deluxe-Edition samt Bonus-CD und Artbook erscheinen, jedoch lediglich im offiziellen Century Media Records-Shop erhältlich sein.

Ich denke, dass dies unser bis dato vielseitigstes Werk ist - es enthält alle möglichen Einflüsse und die verschiedensten Elemente. Mit jedem neuen Album haben wir unseren Sound weiterentwickelt und stets etwas Neues auf den Plan gebracht.

Niilo Sevänen via Metal Sucks

​Ein Bollwerk von einem Album: Platte Nummer 8 ist Insomniums gellender Kampfschrei für die Zukunft des progressiven Death Metal.

TRACKLIST

  1. Wail Of The North
  2. Valediction
  3. Neverlast
  4. Pale Morning Star
  5. And Bells They Toll
  6. The Offering
  7. Mute Is My Sorrow
  8. Twilight Trails
  9. Heart Like A Grave
  10. Karelia
  11. The True Morning Star
  12. Karelia 2049