Bild: Mark Maryanovich / Century Media Records

V

Havok

„Musikalische Veränderung geht stets Hand in Hand mit unserem körperlichen und mentalen Wachstum", leitet Havok-Gitarrist Reece Scruggs ein, als er den Sound der neuen Platte für Century Media Records beschreibt. Im stilistischen Mix der späten Thrash-Götter von Slayer, Testament oder Death Angel shredden die Colorado-Thrasher auf ihrem fünften Studioalbum trotz aller Veränderung wieder alles kurz und klein. Treffend mit „V" betitelt, gräbt sich die neue Scheibe gut 45 Minuten lang unter die Haut, begeistert bei all der Brutalität von Songs wie „Phantom Force" (siehe Video unten) oder „Fear Campaign" mit Post-Attitüde und progressiver Schreibe. Tracks wie „Panpsychism" oder das abschließende „Don't Do It" knacken dabei locker die 6-Minuten-Marke und mäandern kunstvoll zwischen melodiöser Ruhe und knochenbrechendem Thrash.

Ob es nun am neuen Mann am Bass, Mr. Brandon Bruce, liegt oder der schlichten Tatsache, dass Havok wahrlich mit der Zeit gereift sind, „V" ist das bisher stärkste und abwechslungsreichste Machwerk der Colorado-Thrasher. Und das muss bei der Vita der Jungs schon was heißen!

Produziert wurde die fünfte Havok-Platte von Mark Lewis, der zuvor schon gemeinsam mit Bands wie Cannibal Corpse oder The Black Dahlia Murder am Sound früherer Platten schraubte. Dass Lewis auch beim finalen Schliff selbst Hand anlegte, hat sich jedenfalls ausgezahlt: Die neue Scheibe klingt voller, runder und klarer als alles, was Havok zuvor auf den geneigten Thrash-Follower abgefeuert haben. Trotzdem ist „V" im Kern immer noch Havok, ohne Wenn und Aber. „Der Sound der Band ist schrittweise abwechslungsreicher und vielschichtiger geworden. Heutzutage spielen die beiden Gitarren zum Beispiel nicht mehr so oft dieselben Parts. Wir nutzen unsere Instrumente vielmehr wie eine Symphonie, verweben verschiedene Fäden miteinander und kreieren damit einen vielschichtigen Klangteppich", erklärt Frontmann David Sanchez.

Auf lyrischer Ebene dreht sich auf „V" alles um die Furcht und die Warnung vor dem weltlichen Übel. Nachdem sich der Vorgänger „Conformicide" über Korruption, die Macht der Regierung und eine leicht zu beeinflussende Bevölkerung ausgelassen hatte, soll die neue Platte nun noch intensiver als Appell an die geneigte Zuhörerschaft funktionieren. Macht in Kombination mit dem post-progressiven Thrash-Sound, den Havok auf ihrer fünften Scheibe hochhalten, einiges her!

Die Colorado-Thrasher von Havok sind zurück und planen mit Album Nummer V einen zielgenauen, alles vernichtenden Anschlag auf unsere Gehörgänge.

TRACKLIST

  1. Post-Truth Era
  2. Fear Campaign
  3. Betrayed By Technology
  4. Ritual Of The Mind
  5. Interface With The Infinite
  6. Dab Tsog
  7. Phantom Force
  8. Cosmetic Surgery
  9. Panpsychism
  10. Merchants Of Death
  11. Don't Do It