Bild: Gabe Becerra / Nuclear Blast

​The Sea Of Tragic Beasts

Fit For An Autopsy

​​Der Bandname suggeriert eigentlich schon von Natur aus brutale Härte, extreme Core-Knabenklopperei und Riffgewitter der übelsten Sorte. Und ja, zu Beginn ihrer gemeinsamen Schaffenszeit galten die Jersey-Boys von Fit For An Autopsy noch als Lichtbringer des Deathcore, die das Genre auf den Kopf stellen und schon bald als Anführer einer neuen Generation stolzen Schrittes voranschreiten würden. Doch dann kam das stilistische Umdenken, spätestens mit dem 2017er „The Great Collapse" schlichen sich auch klassische Metalcore-Muster und Death bzw. Black Metal-Motive ein. Nun dürfen Fit For An Autopsy endlich die Veröffentlichung des bereits fünften Albums ihrer zügigen Bandgeschichte begrüßen, die 2008 ihre ersten Schritte in der Szene absolvierte. Tatsächlich wenden sich die Jungs um Frontmann Joe Badolato, der 2015 Nate Johnson ersetzte und damit den musikalischen Umschwung einleitete, mit „The Sea Of Tragic Beasts" noch weiter vom ursprünglichen Deathcore-Gedanken ab und liefern erstklassigen Metalcore mit Death- und Black-Nuancen ab - extrem ist der deutlich modernere Sound nämlich trotzdem.

Zum Auftakt der neuen Scheibe macht direkt der mächtige, gleichnamige Titeltrack deutlich, wohin die Reise der Band auf Album Nummer 5 gehen soll. Aus gutem Grund hatten die Jungs dieses monströse Brett von einem Song als Zweitsingle samt Musikvideo auserkoren, um nach dem deutlich Black Metal-lastigeren „Mirrors" die Bandbreite der neuen Platte abzustecken.

Die Jungs selbst bezeichnen ihre Musik inzwischen als Post-Deathcore, was angesichts der zahlreichen Stilmittel und Fremdmotive im Verlauf der neuen Scheibe überraschend zutreffend ist. Noch deutlicher spürt man nun die New York Hardcore-Vergangenheit von Produzent, Gitarrist und Bandgründer Will Putney und Co., die der Band auf „The Sea Of Tragic Beasts" den nötigen Frischekick verpassen konnte. Auch die äußeren Einflüsse von so Szenemonstern wie The Acacia Strain sind nun nicht mehr zu verleugnen - insgesamt einfach ein gigantisches Machwerk, mit dem sich Fit For An Autopsy weiter an der Spitze absetzen und beweisen können, wie viel Zukunftspotential doch in ihrem Konzept steckt.

Ich mag auch unsere früheren Alben aber wir haben definitiv sehr ähnlich geklungen wie eine Menge anderer Bands damals. Ich war glücklich, dass wir mit dem letzten Album unseren eigenen Weg finden konnten und wir dadurch selbstbewusst in die Zukunft schauen können.

Will Putney via Nuclear Blast

​Hater würden sagen, dass „The Sea Of Tragic Beasts" locker kein Deathcore mehr ist. Wir sagen: Richtig, aber eben auch richtig gut!

TRACKLIST

  1. The Sea Of Tragic Beasts
  2. No Man Is Without Fear
  3. Shepherd
  4. Your Pain Is Mine
  5. Mirrors
  6. Unloved
  7. Mourn
  8. Warfare
  9. Birds Of Prey
  10. Napalm Dreams