Bild: Equilibrium / Nuclear Blast

Renegades

Equilibrium

​Equilibrium und Rap? Jawohl, ganz richtig - auf „Renegades" ist kernsanierende Veränderung der allerersten Güte angesagt. Dass das nicht jedem gefällt, macht nicht zuletzt das harsche Feedback via Social Media und YouTube deutlich. Viele Fans würden ihre Lieblingsband der guten, alten Pagan Metal-Tage vermissen, die inzwischen rein gar nichts mehr mit Epic oder Power Metal zu tun habe und sich stattdessen an modernen Spielereien samt englischsprachiger Texte abarbeiten würde. Doch so sehr man das festgezurrte Fanherz auch verstehen kann, das sich an bandinternen Kursänderungen jeder Art zerbrochen zeigt, so gut kann man auch die Band selbst verstehen. Die Besetzung ist inzwischen stark verjüngt, hat frischen Wind in den Kreativraum von Bandgründer und Gitarrist René Berthiaume gebracht und sehnt sich schlicht und ergreifend nach dem Neuen, Unerforschten und Ungewissen. Kurzerhand hat man sich ein neues Logo zugelegt, präsentiert das Artwork zur aktuellen Scheibe in schicker Modern Metal-Optik, peitscht absolut präsent mit elektronischer Synth-Action voran und widmet sich der deutschen Sprache lediglich ein einziges Mal. Fakt ist: Es funktioniert!

Ich gebe zu, dass sich bei einigen Songs unserer früheren Alben irgendwann eine Routine einschlich. Das fiel mir aber erst sehr viel später auf. Dieser Routine wollte ich auf dem aktuellen Album auf keinen Fall Raum geben. Deswegen hat es auch so unglaublich viel Spaß gemacht!

René Berthiaume via Nuclear Blast

Und wirklich, wer Equilibrium ein wenig ausgiebiger verfolgt hat, wird die Jungs und Synth-Neuzugang Skadi kaum noch wiedererkennen. Das Mythische in der Musik ist vollends verschwunden, hat dem Modernen ausreichend Raum zur Entfaltung geboten und die Band auf ein ganz neues Level befördert. Selbst der oft so kritisierte Feature-Part der Atzen-Beatdown-Rapper von The Butcher Sisters mag im ersten Moment arg absurd erscheinen, funktioniert im Verbund mit den übrigen neun Songs der Platte aber unheimlich gut („Path Of Destiny"). Wie selbstsicher Berthiaume und Co. ihren neuen, modernen Sound vorantreiben wollen, zeigt spätestens die grandiose 8-Bit-Variante des Titeltracks - Fortschritt gelingt eben nur gänzlich ohne Kompromisse.

​Modern statt festgefahren: Auf ihrem sechsten Studioalbum„Renegades" präsentieren sich Equilibrium grunderneuert, zukunftsweisend und zu allem bereit.

​TRACKLIST

  1. Renegades - A Lost Generation
  2. Tornado
  3. Himmel und Feuer
  4. Path Of Destiny (Feat. The Butcher Sisters)
  5. Moonlight
  6. Kawaakari - The Periphery Of The Mind
  7. Johnny B
  8. Final Tear
  9. Hype Train (Feat. Julie Elven)
  10. Rise Of The Phoenix

RENEGADES TOUR 2020 (w/ Lord Of The Lost, Nailed To Obscurity & Oceans)

  • 17.01. Leipzig - Hellraiser
  • 18.01. Berlin - Festsaal
  • 19.01. Wiesbaden - Schlachthof
  • 26.01. Lindau - Club Vaudeville
  • 31.01. München - Backstage Werk
  • 07.02. Köln - Essigfabrik
  • 08.02. Stuttgart - LKA Longhorn
  • 09.02. Hannover - Capitol
  • 11.02. Saarbrücken - Garage
  • 12.02. Nürnberg - Hirsch