Bild: Markus Laaksa / Century Media Records

Spectres From The Old World

Dark Fortress

​Sechs Jahre lang hatten sich die Mannen aus Landshut zurückgezogen, um zu wachsen, zu regenerieren und eines Tages gestärkt zurückzukehren. Als wäre es ein regelrechter Trend, ausgerechnet in 2020 neues Material auf die sehnsüchtig wartende Fangemeinde loszulassen, tun es Dark Fortress nun also Neaera gleich: Mit „Spectres From The Old World" melden sich auch die bayrischen Black Metal-Päpste nach langer Pause endlich wieder zurück.

Das insgesamt achte Studioalbum der Bandgeschichte hat als Nachfolger von „Venereal Dawn" aus 2014 dabei relativ viel Rasen gutzumachen, immerhin ließen Dark Fortress ihre Fans mit dem bislang letzten Machwerk mehr als vergnüglich zurück. Gerade deshalb wollten Morean (Vocals), V. Santura (Gitarre), Asvargr (Gitarre), Phenex (Keys) und Seraph (Drums) nichts überstürzen und Gefahr laufen, ein übereiltes Comeback zu forcieren. Stattdessen ließen sich Dark Fortress ausreichend Zeit und Raum, um passend zur Rückkehr ins Musikgeschäft das vielleicht stärkste Album ihrer Karriere zu produzieren. „Ich würde sagen, dass die Songs relativ natürlich entstanden sind. Irgendwann in 2015 hatte ich eine Spanne von einigen Monaten, in der ich einen Großteil der Ideen für das neue Album entwickeln konnte. Forcieren musste ich da nichts. Von Zeit zu Zeit habe ich mir einfach meine Gitarre geschnappt und eine neue Idee ausprobiert. Ich habe mich da einfach treiben lassen. Die erste Hälfte des Albums wurde sogar chronologisch geschrieben, exakt in der Reihenfolge haben es die Songs dann letztlich auch aufs Album geschafft", so Gitarrist V. Santura in einem Statement.

Generell sei „Spectres From The Old World" als zwiegespalten ambivalentes Kunstwerk zu betrachten. So gibt die Band selbst an, ihr neues Werk in zwei Hälften zu unterteilen. Mit „Pazuzu" würde der Hörer nicht nur physisch am Ende der ersten Hälfte der neuen Platte ankommen, sondern auch die stilistische respektive motivische Grenze hin zur metaphorischen B-Seite überqueren. Hierauf wollten sich Dark Fortress künstlerisch entfalten, neue Wege beschreiten und ausgiebig mit dem eigenen Sound experimentieren. Schon mit „Isa" wird so tatsächlich deutlich, wie divers sich die Landshut-Päpste ab sofort präsentieren würden. Welche Hälfte des „Spectres From The Old World"-Comebacks die bessere ist, muss jeder Fan natürlich für sich selbst entscheiden. Insgesamt ergibt der stilistische Kurswechsel hin zu neuen Ufern im Verbund mit der gewohnten Dark Fortress-Schreibe einfach ein stimmiges Gesamtwerk, das man selbst erlebt haben muss.

​Mit „Spectres From The Old World" steht endlich das nächste Produkt der deutschen Black Metal-Schmiede Dark Fortress in den Startlöchern.

​TRACKLIST

  1. Nascence (Intro)
  2. Coalescence
  3. The Spider In The Web
  4. Spectres From The Old World
  5. Pali Aike
  6. Pazuzu
  7. Isa
  8. Pulling At Threads
  9. In Deepest Time
  10. Penrose Procession (Interlude)
  11. Swan Song
  12. Nox Irae