Bild: Chris Klumpp / SharpTone Records

The Way It Ends

Currents

In einer Zeit, die mit globaler Gesundheitskrise und weltweitem Systemprotest als ungemein finsterer Abschnitt in die Geschichte der Menschheit eingehen wird, ist Musik wichtiger denn je. Musik verbindet, birgt Ablenkung und weiß häufig auszudrücken, wie man sich selbst, wie man sich als Mensch in einer ganz bestimmten Situation fühlt. Dass die Jungs von Currents einiges von ihrem Handwerk verstehen, ihren Fans stets musikalisch und lyrisch den Rücken stärken, dürfte ohnehin außer Frage stehen - mit „The Way It Ends" gehen die Fairfield-Boys nun sogar noch ein, zwei Schritte weiter.

Nach emotionalem Einstieg („Never There") geht es mit „A Flag To Wave" (siehe Video unten) direkt in die Vollen. Gewohnt brachial zünden Currents schon auf dem zweiten Track der neuen Platte den Core-Turbo, inklusive catchy Chorus, Blast-Beat-Action und einem Breakdown im Abgang, der uns arg traurig stimmt, dass Konzerte und Moshpits wahrscheinlich noch länger kein Thema sein dürften. Die ebenfalls vorab veröffentlichte Single „Poverty Of Self" geht dann sogar noch mal eine Spur weiter, scheppert ordentlich mächtig und Currents-typisch vollmundig in den Boxen. Trotzdem lässt sich schon recht früh erkennen, dass sich die Jungs auf ihrer neuen Scheibe mehr denn je von ihren Architects-Ikonen inspirieren ließen („Monsters", „Kill The Ache", „Let Me Leave"). Apropos „Let Me Leave": Wie lässig ist es bitte, einen verdammt techigen Breakdown klassisch ausfaden zu lassen? Sau stark.

Der grundsätzlich mitschwingende Vibe der Platte erinnert also unglaublich stark an Sam Carter und Co., was natürlich erstmal gar nichts Schlechtes ist. Im Gegenteil: Auf „The Way It Ends" finden Currents einen neuen Pfad für sich, der eben mächtigen Metalcore der neuen Schule mit deutlich brutaleren Deathcore-Nuancen aufhübscht und so eine Kreation erschafft, die sich zwar merklich vom brillanten „The Place I Feel Safest"-Vorgänger abhebt, dabei aber eine neue, ebenso knackige Natur offenbart. Pünktlich zum Release von „The Way It Ends" fanden Currents nun auch noch die exakt richtigen Worte, um ihre eigene Entwicklung, wie auch die der gesamten Welt um uns herum zu definieren. „Als wir in 2019 begannen, dieses Album zu schreiben, aufzunehmen und zu entwerfen, hätten wir die Ereignisse nie für möglich gehalten, die heute leider Realität sind. In dieser Zeit der Verwirrung, des Wutes und der Enttäuschung ist es wichtig, dass wir uns alle ausreichend Zeit nehmen, um den Part zu reflektieren, den wir selbst aktuell in dieser Welt spielen; gleichzeitig aber auch, um Trost zu finden in der Liebe und Zuneigung unserer Mitmenschen, während wir mit Zuversicht und Positivität in die Zukunft blicken", kommentierte die Band via Instagram. „'The Way It Ends' repräsentiert unsere Ambitionen und Begeisterung für eine Zeit, in der all diese Finsternis vergangen ist."

​Mit einem Konzept, dessen Titel und Aussage wohl kaum besser zur aktuellen Situation passen könnten, melden sich Currents gestärkt und doch verändert zurück.

​TRACKLIST

  1. Never There
  2. A Flag To Wave
  3. Poverty Of Self
  4. Monsters
  5. Kill The Ache
  6. Let Me Leave
  7. Origin
  8. Split
  9. Second Skin
  10. How I Fall Apart
  11. Better Days