Bild: Sebastian Konopka / Century Media Records

Rest In Violence

Bonded

Die erfolgreiche, zuletzt aber von Unmut und Scherereien geprägte Zeit bei Sodom will man mit musikalischer Brisanz hinter sich lassen. Statt aber weiter Salz in die Wunde zu streuen und sich auf ewig mit leidigen Streitgesprächen aufzuhalten, haben Bernemann und Makka kurzerhand eine neue Formation um sich versammelt. Mit Bonded konnte man bereits vor einigen Monaten bei Century Media Records unterkommen, die ersten Singles machten im Laufe der letzten Wochen definitiv Lust auf mehr. Zugegeben, der unverkennbare Stil früherer Tage ist hier nun nicht mehr allzu präsent - die Entscheidung, sich mit der neuen Band mehr dem US-Thrash zuzuwenden, dürfte dabei durchaus zielsicher gefallen sein und mundet ungemein!

Thematisch beackern Bonded auf ihrem „Rest In Violence"-Debüt sozialkritische Problemcluster mit riffgesteuertem Thrash-Bombast der alten Schule. Keine großen Spielereien, keine Experimente mit neumodischen Stilmitteln, sondern schlichtweg handwerklich präziser Thrash Metal, wie ihn die Fans so sehr lieben - ein besseres Geschenk hätten uns Bernemann und Co. zum Start des neuen Jahrzehnts kaum kredenzen können. Den Hang zur punkig rotzigen Schreibe konnte man bereits an der im November veröffentlichten Single „Je Suis Charlie" erkennen - kontroverse Systemkritik lässt grüßen.

Bernemann und Makka haben hier scheinbar ganz ohne großartig gravierende Probleme ein neues Kultprojekt aus dem Boden gestampft. Erwartungen, mögen sie ob der Brillanz der neuen Formation auch noch so groß gewesen sein, wurden mit Leichtigkeit übertroffen - hier steckt eben enorm viel ungenutztes Potenzial drin. Gemeinsam mit Ex-Suicidal Angels-Gitarrist Chris Tsitsis, Marc Hauschild am Bass und Assassin-Frontmann Ingo Bajonczak an vorderster Front blicken Bonded mit ihrem Debüt jedenfalls schon jetzt einer strahlenden Zukunft entgegen - das Feature von Overkill-Frontmann Bobby Blitz lässt sich besten Gewissens als Zusatzschmankerl verstehen. Schnell sein lohnt sich übrigens: Die limitierte Erstauflage von „Rest In Violence" kommt nicht nur im schicken Schuber mit Sticker daher, sondern ebenso mit zwei zusätzlichen Tracks daher!

Mit der eigenen Live-Planung halten sich Bonded allerdings noch ein wenig zurück. So steht bislang einzig und allein der Gig beim Thrash Speed Burn Festival in Oberhausen auf dem Kalender, das bereits am 17. Januar stattfindet. Hier werden die Jungs erstmals ihr neues Material zum Besten geben, eine passende Tour zur ersten Platte dürfte allerdings ebenfalls in Kürze folgen.

Nach Sodom kommt Gomorrha - oder eben Bonded! Mit „Rest In Violence" feiern Bernemann und Co. endlich ihr Debüt.