Carnivore
Body Count
Die Anti-Vegetarier rund um Mastermind und Rapper Ice-T hauen ihre Zähne wieder tief in die Seele des Metal und zerren die großen politischen und sozialkritischen Themen hervor. Body Count zeigen sich auf ihrem neuesten, mittlerweile siebten Album „Carnivore" gewohnt reißerisch und schlagen nicht nur wieder tief in die Metal-Kerbe, sondern räumen auch dem wütenden Rap von Ice-T genügend Spielraum ein. Dabei haben sie seit ihrem letzten Album „Bloodlust" aus dem Jahr 2017 nichts an Power verloren und zeigen sich sogar fast noch eine Nummer härter. Dies macht auch direkt der Opener und Titeltrack „Carnivore" deutlich, der zudem mit einem ausgedehnten Gitarrensolo daherkommt, was sonst eher rar gesät ist.
Wie immer nehmen Body Count kein Blatt vor den Mund und thematisieren offen sozialkritische Themen wie Polizeigewalt und auch Seitenhiebe Richtung Trump-Regierung gehören zum Programm. „Point The Finger" ist so ein Song, der mit der Polizei und ihren fragwürdigen Methoden abrechnet. So heißt es in „Point The Finger" zum Beispiel: „School boys, they never broke a law / Anywhere, any time / They shoot first and ask questions last" und „Unarmed, it don't matter, you can get got / Your own home, it don't matter, you can get shot". Unterstützung gab es bei dem Polizei-Bashing übrigens von Power Trip-Sänger Riley Gale, wodurch der Song nochmal eine ordentliche Thrash-Breitseite bekommt. Natürlich dürfen auch Gunshots hier nicht fehlen.
Den nächsten Klopper legen Body Count dann auch direkt mit „Bum-Rush" vor, ein netter Seitenhieb gegen US-Präsident Trump inklusive: „White on black, black on white / Muslim hatred it's all hype / Spread the terror, fear of war / Billions spent on a fuckin' wall". Body Count sagen offen was ihnen gegen den Strich geht und dies nicht nur mit klaren und wütenden Ansagen, sondern auch mit ordentlichen Metalriffs, die ihre angepisste Stimmung unterstreichen. Wobei sich auch der Oldschool-Hardcore-Einschlag in „Bum-Rush" nicht leugnen lässt. Was auf ihrem neuen Album „Carnivore" natürlich auch nicht fehlen darf, ist der obligatorische Cover-Song. Mit „Ace Of Spades" setzen Body Count diesmal den Legenden von Motörhead ein Denkmal.
Neben Riley Gale geben sich übrigens auch Hatebreed-Sänger Jamey Jasta bei dem Song „Another Level" und Evanescence-Frontfrau Amy Lee bei „When I'm Gone" die Ehre. Damit hat es übrigens zum ersten Mal eine Frau auf eine Body Count-Platte geschafft. Doch Body Count huldigen nicht nur den Größen des Metal und Hardcore, sondern besinnen sich auch auf die eigene Vergangenheit. So hat sich Rapper Ice-T mit „Colors - 2020" seinen eigenen Hit „Colors" von 1988 vorgenommen und diesen mit ordentlich Metal-Elementen hinterlegt. Das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.
Auf „Carnivore" zeigen sich Body Count gewohnt angepisst und überzeugen mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Metal, Hardcore und den klassischen Rap-Parts von Ice-T. Auch 2020 beweisen Body Count, die sich bereits 1992 gründeten, ihre Berechtigung und Relevanz im Metal.
Body Count, die Pioniere des Rap Metal und Meister des Crossovers, sind zurück und legen mit „Carnivore" ein gar reißendes neues Album vor.
TRACKLIST
- Carnivore
- Point The Finger (Feat. Riley Gale)
- Bum-Rush
- Ace Of Spades
- Another Level (Feat. Jamey Jasta)
- Colors - 2020
- No Remorse
- When I'm Gone (Feat. Amy Lee)
- Thee Critical Beatdown
- The Hate Is Real