Shaped By Fire
As I Lay Dying
Eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreibt. Am Höhepunkt ihrer Schaffenszeit als Band geriet Sänger und Frontmann Tim Lambesis unter die Räder des Rechtssystems Amerikas, wanderte für sechs Jahre in den Bau und sorgte so dafür, dass sich As I Lay Dying selbst und aus freien Stücken ein Grab schaufelten. Unter neuem Namen sollte das Krisenkapitel abgeschlossen und für immer begraben werden. Kurzzeitig waren Nick Hipa (Gitarre), Phil Sgrosso (Gitarre), Josh Gilbert (Bass, Vocals) und Jordan Mancino (Drums) deshalb als Wovenwar unter tatkräftiger Mitarbeit von Neu-Frontmann Shane Blay (ehemals Oh, Sleeper und Between The Buried And Me) unterwegs. Man sah einer strahlenden Zukunft ohne Lambesis entgegen, auch wenn die musikalische Resonanz des neuen Materials weit unter den Möglichkeiten und Vorstellungen der Jungs lag. Bereits 2016 kam der Ex-Frontmann auf Bewährung raus, hat sich seitdem etlichen Reha-Projekten unterzogen und zurück ins Leben gefunden - so viel zur „innenpolitischen" Situation, hier soll es immerhin um die neue Platte gehen.
Vom Feuer geformt, ganz der Phönix aus der Asche kehren die Metalcore-Giganten von As I Lay Dying in Originalbesetzung auf die Bühnen und in die CD-Regale der moshenden Welt zurück. „Shaped By Fire" markiert nun also endlich das siebte Studioalbum der Band, wobei die vorerst letzte Scheibe mit „Awakened" - vor allem der obskuren Situation geschuldet - bereits sieben Jahre zurückliegt. Viele Fans haben der Reunion trotz aller Widrigkeiten mit fast strahlenden, erwartungsvollen Kinderaugen entgegengeblickt - jeder Mensch könne sich eben ändern. Dass sich die Jungs im Kollektiv auch nach all den Jahren musikalisch kaum dem modernen Fortschritt gebeugt haben, dürfte definitiv großzügig für die lange Wartezeit entschädigen. Das neue Machwerk ist typisch AILD, strotzt nur so vor Tatendrang, überragenden Riffs und Schlagzeuggewittern, knüpft gleichzeitig aber auch überraschend nahtlos am 2012er Release an. Lyrisch und motivisch, wie könnte man es auch anders erwarten, lässt Tim Lambesis hier seine Vergangenheit Revue passieren („My Own Grave"), verarbeitet die Schreckenszeit rund um seine Tat und den Knast („The Toll It Takes"), lässt gleichermaßen aber auch Energie, Zuversicht und den Willen verspüren, sich grundlegend zu bessern („Redefined"). Letzterem verleihen As I Lay Dying besonderen Ausdruck, indem sie auf die Stimmgewalt von August Burns Red-Frontmann Jake Luhrs vertrauen - die brutal explosive Wechselwirkung zwischen ihm und Lambesis ist schlicht einmalig.
Gut geölt läuft die Metalcore-Maschinerie nach jahrelanger Zwangspause endlich weiter - die Jungs von As I Lay Dying haben auch auf „Shaped By Fire" kein Stück nachgelassen.
Genre Metalcore | Label Nuclear Blast | Vertrieb Warner Music | erhältlich ab 20.09.2019
TRACKLIST
- Burn To Emerge
- Blinded
- Shaped By Fire
- Undertow
- Torn Between
- Gatekeeper
- The Wreckage
- My Own Grave
- Take What's Left
- Redefined (Feat. Jake Luhrs)
- Only After We've Fallen
- The Toll It Takes
Bei allem, was passiert ist und nach all der Zeit gibt es nur eine Option: die beste Version von As I Lay Dying zu sein, die wir können. Wir wollten ein Album machen, das unser bestes Selbst darstellt. Individuell und doch gemeinsam, wie eine Wiedergeburt.
Tim Lambesis via Nuclear Blast